Wenn die Nerven streiken

Nerven, Neuropathie: Wenn die Nerven streiken Jemandem auf die Nerven gehen, genervt sein, Nerven aus Stahl haben. Solche Phrasen hört man im alltäglichen Leben recht häufig. Tatsächlich fallen diese Sätze aber ohne irgendeinen Bezug zu den Nerven, die sich in unserem ganzen Körper finden. Probleme mit den Nerven selbst sind dabei eher selten. Zu den bekannten Vertretern zählt unteranderem die Neuropathie und die allgegenwertige Demenz. Auch Stress kann zu dieser Folge eingereiht werden, wenn auch erst langanhaltender Stress zu einer Störung des Nervensystems führt. Bei Nervenerkrankungen ist schnelles handeln angesagt, denn Langzeitschädigungen sind nicht auszuschließen.

Neuropathie

Neuropathie ist nur der Oberbegriff für eine Reihe von Nervenerkrankungen, die in primäre Neuropathien und sekundäre Neuropathien untergliedert werden können. Primäre Neuropathien sind Erkrankungen, die vom Nerv selbst ausgehen. Diese häufig vererbten Erkrankungen kommen allerdings sehr selten vor und werden bereits früh entdeckt, da sich ihre Wirkung im Kindesalter in Form von motorischen und sensorischen Störungen äußert. Behandelt werden können die primären Neuropathien nur in den seltensten Fällen.

Zu den sekundären Neuropathien zählen solche Erkrankungen, bei denen die Nerven durch äußere Einflüsse Schaden nehmen. Hier sind weitere Unterscheidungen möglich. Nerven können zum einen durch bakterielle und virale Erreger geschädigt werden. Beim Versuch die Erreger zu eliminieren, wird meist das gesamte Neuron zerstört. Eine Behandlung mit Antibiotika kann bei bakteriellen Infekten helfen. Bei viralen Infekten kann meist nichts getan werden. Zum zweiten gibt es autoimmunologische Erkrankungen, bei denen die Nerven ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen werden. Nennenswert ist hier das Guillain-Barré-Syndrom. Man geht heute davon aus, dass eine Vorerkrankung mit einem Erreger der Erkrankungen vorausgeht. Darüber hinaus können die Nerven auch durch toxische Stoffe, wie Schwermetalle, Alkohole und zyklische Kohlenwasserstoffe Schäden nehmen. Ebenfalls verbreitet sind Schäden durch mechanische Einwirkungen, besonders während und nach Operationen.

In vielen Fällen können sich die Nerven von den Schäden erholen, sofern die Ursachen abgestellt werden. So sind Schäden durch toxische Stoffe, wie Alkohol und Gifte oft zu einem bestimmten Grad reversibel. Dabei ist die Dauer der Intoxikation oder des Alkoholmissbrauchs entscheidend für den Heilungsprozess. Auch ein Mangel an Vitaminen und Mineralstoffen kann eine Neuropathie auslösen. Eine Behandlung mit den entsprechenden Spurenstoffen und Vitaminen schlägt in der Regel an.

Stress

Stress zehrt ganz schön an den Nerven. Die Gründe für Stress können vielfältig sein und zu unterschiedlichen Symptomen führen. Arbeitsstress kann beispielsweise zu einem Burn-Out führen. Depressionen, Überbelastung, Schlaflosigkeit und Nervosität können auf Dauer zu Schäden an den Nerven führen, da eine Überreizung der Nerven stattfindet. Muskelzucken, Stimmungsschwankungen und Kribbeln in Gliedern können Anzeichen auf eine Überbeanspruchung der Nerven sein.

Zucker – Gift für die Nerven

Vergiftungen mit Schwermetallen oder organischen Lösemitteln führen sehr schnell zu Nervenschäden. Die Personengruppe, bei denen Neuropathien besonders häufig vorkommen sind aber nicht etwa Mitarbeiter in der Chemiebranche, sondern Diabetiker. Der dauerhaft hohe Blutzuckerspiegel führt zu Nervenschäden, die besonders an den Füßen häufig auftreten. Das sogenannte Diabetische Fußsyndrom ist nicht zu unterschätzen, denn aufgrund der fehlenden Schmerzempfindung können Verletzungen und Infektionen oft längere Zeit unentdeckt bleiben. Ein ähnliches Risiko haben Raucher, den die im Tabakrauch enthaltenen Giftstoffe können die Nerven auf Dauer schädigen. Symptome, wie Kribbeln, Taubheit und Auskühlung können auf geschädigte Nerven in den Füßen und Fingerspitzen andeuten.

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