Wer unter Schmerzen in der Schulter leidet, hat mit diesem Problem oft schon über längere Zeit oder immer mal wieder zu kämpfen. Dabei können die Beschwerden nicht nur tagsüber beziehungsweise beim Sport auftauchen, sondern eine angenehme Nachtruhe nahezu unmöglich machen. Diese Schmerzen loszuwerden, muss aber kein Wunschtraum bleiben – schließlich gibt es verschiedene Möglichkeiten, sie wirksam zu bekämpfen.
Unterschiedliche Gründe für die Beschwerden
Die Schulter ist ganz schön kompliziert aufgebaut und besteht neben Knochen, Gelenken und Muskeln auch aus Sehnen und Schleimbeuteln – und all diese Körperteile können schmerzen. Auch Vorerkrankungen wie beispielsweise eine Arthrose können der Auslöser für Schulterschmerzen sein. Für eine gezielte Behandlung ist es wichtig, die Ursache für die Schmerzen herauszufinden, was leider nicht in allen Fällen gelingt. Häufig ist es aber so, dass Probleme mit der Muskulatur ausschlaggebend dafür sind, dass Schmerzen in der Schulter auftreten. Mediziner sprechen je nach Beschwerden auch vom Impingement-Syndrom, der Kalkschulter oder von einer Sehnenruptur, also Rissen in den Sehnen der Schulter.
Schonen ist der falsche Weg
Was so einfach klingt, ist leider alles andere als richtig: Die Schulter nicht mehr zu belasten und so gut es geht zu schonen, kann die Schmerzen sogar noch verstärken. Viel besser ist es da, den Weg zum Arzt zu suchen und gemeinsam nach den Ursachen der Schulterschmerzen zu forschen. Im Akutfall helfen Schmerzmittel mit bewährten Wirkstoffen wie Ibuprofen, die in niedriger Dosierung auch rezeptfrei in der Apotheke erhältlich sind. Stärkere Schmerzmittel in unterschiedlichen Darreichungsformen und auch Kortison sind hingegen verschreibungspflichtig. Meist ist eine Behandlung mit Schmerzmitteln aber nicht ausreichend, um die Schmerzen in der Schulter wirklich verschwinden zu lassen.
Starke Medikamente oft nicht notwendig
Sind die Schulterschmerzen durch leichte Schmerzmittel gut zu ertragen, können andere Therapien oft helfen und die Patienten sind nicht auf stärkere Medikamente angewiesen. Viele Ärzte verschieben eine Physiotherapie, bei der mithilfe des Therapeuten Übungen erlernt werden, die gegen die Beschwerden helfen und auch deren Ursachen beseitigen. Wenn die Schulterschmerzen die Folge von Verletzungen sind, können Kälteanwendungen häufig zur Schmerzfreiheit verhelfen. Wärme hilft hingegen dann, wenn die Beschwerden chronisch sind, also bereits über einen längeren Zeitraum bestehen oder Verspannungen im Schulterbereich der Grund für die Schmerzen sind. Im letzten Fall können auch Entspannungsübungen schon die notwendige Linderung verschaffen.
Schulterschmerzen mit Faszientraining loswerden
Neben herkömmlicher Physiotherapie wird das Training mit einem Faszienball oder einer Faszienrolle immer beliebter. Sogenannte Rollmassagen, bei denen die Faszienrolle ganz langsam über die schmerzende Stelle bewegt wird, können auch tiefe Verspannungen nach einigen Durchgängen lösen. Selbst nach der ersten Massage ist häufig bereits eine deutliche Reduzierung der Schmerzen zu spüren. Diese Übungen können unter Anleitung eines Physiotherapeuten erlernt werden und lassen sich dann zuhause ganz einfach wiederholen und in die tägliche Routine einbauen. Die Wirkung der angenehmen Faszienmassage besteht darin, dass Stoffwechselprodukte, die der Körper nicht mehr benötigt und die die Verspannungen auslösen, verschoben werden.
Operation nur als letzte Lösung
Die Zeiten, dass bei Schulterschmerzen schnell operiert wurde, sind vorbei. Erst, wenn Schmerzmittel sowie andere Therapiemöglichkeiten nicht den gewünschten Erfolg bringen, greifen Chirurgen zum Messer. Beim Impingement-Syndrom, das mit heftigen, häufig bis in den Arm ausstrahlenden Schmerzen verbunden ist sowie bei Sehnenrissen oder ausgerenkten Schultern, wird noch immer recht häufig operiert. Dabei muss allerdings bedacht werden, dass nicht alle Operation auch von Erfolg gekrönt sind. Und auch das allgemeine Risiko, welches jede Operation mit sich bringt, sollte nicht unbeachtet bleiben.