Forced-use Therapie

Ergotherapie Lexikon

Forced-use Therapie: Die Forced-use Therapie wird bei Patienten durchgeführt, die unter einer halbseitigen Lähmung aufgrund von einem Schlaganfall oder anderen Schädigungen des Gehirns leiden. Während zehn aufeinander folgender Tage findet täglich ein mehrstündiges Training statt, bei dem fast alle Tätigkeiten mit dem gelähmten Arm ausgeführt werden sollen. Psychologische Techniken unterstützen die Forced-use Therapie. Der gesunde Arm bleibt in diesem Zeitraum so weit wie möglich unbenutzt.

Diese Therapie ist sowohl für die oberen als auch für die unteren Extremitäten nutzbar.

Die Forced-use Therapie ist außerdem unter den Namen Bewegungsinduktionstherapie oder Taub`sche Therapie bekannt.

7 Antworten auf „Forced-use Therapie“

  1. Meine Tochter hat einen schweren Schlaganfall erlitten. Ursache nach wie vor unbekannt. Ich frage an, welche REHA-Kliniken intensiv über 2-3 Wochen diese Forced-use Therapie anbieten. Wie ist die Kostenübernahme von den Krankenkassen ?Und wenn die Krankenkassen nicht zahlen, so sind wir auch bereit, die Kosten zu übernehmen. Mit welchen Kosten muß dann rechnen pro Tag etc.
    Gerne höre ich von Ihnen

    Liebe Grüße

    Wolfgang Groeger aus Franken

    1. Forced use therapie wird in Deutschland in nur sehr wenigen Kliniken und Praxen angeboten.Grund dafür ist, dass es bisher kaum gut ausgebildete Therapeuten gibt.
      Ich arbeite seit mehreren Jahren mit Susan Woll und Jan Utley, die in Deutschland und in der Schweiz eine fundierte Ausbildungsserie anbieten.S.Woll und J. Utley haben beide bereits schon mit dem Ehepaar Bobath gearbeitet und haben deren Therapieansätze weiterentwickelt und haben Behandlungsstrategien zur Wiedererlangung der motorischen Kontrolle bei neurologischen Patienten entwickelt. Sie haben Studien zur Forced use Therapie / Intensivtherapie durchgeführt.
      In unserer Ergotherapiepraxis arbeiten wir seit mehreren Jahren nach diesem Konzept und ich befinde mich in der Ausbildung zum Forced use Spezialisten und habe Erfahrung in der Durchführung von Intensivtherapie.
      Krankenkassen übernehmen in Sonderfällen – nach begründeter Anfrage – jetzt schon öfter die Kosten für diese Therapie.
      Bei Interesse gebe ich Ihnen gern weitere Auskünfte ( Twl. 03601 / 472425).
      Ich hoffe, dass ich Ihnen ein wenig weiterhelfen konnte und kann.
      MfG
      U.kloss

    2. Hallo lieber Wolfgang,
      habe den Eintrag erst jetzt gelesen…
      aber ich antworte einfach trotzdem :o)
      Das mit deiner Tochter tut mir leid.
      Meine Tochter hatte eine Gehirngefäßfehlbildung und Gehirnblutungen,die eine
      linksseitige Hemiparese mitsich brachte.
      Nach dem Krankenhaus aufenthalt sind wir im Jan.2011 für vier Wochen in die Reha
      Hohenstücken gefahren.
      Unter anderem wurde dort angeboten:
      – Forced use in einzel-und gruppentherapie
      – physiotherapie nach bobath
      – Ergo in einzel- und gruppentherapie
      – musiktherapien
      – gesondert zur physio noch extra sport therapie in gruppe oder einzeln
      – Laufband laufen
      – Logopädie
      – Vojta (!!!)
      und noch vieles mehr!!!
      Ich habe anfangs nicht daran geglaubt,aber es hat soooo schnelle erfolge gebracht,
      innerhalb drei tagen konnte meine tochter wieder selbstständig gehen,es war wirklich super dort!
      Da wir 1,5 Std. entfernt wohnen,sind wir an den Wochenenden nachhause gefahren
      -denn an Wochenenden ist keine Therapie
      Ich war mit meiner Tochter die ganze zeit dort und wäre gerne länger gerblieben,
      aber arbeitstechnisch ging es leider nicht.
      Der komplette aufenthalt wurde von der Krankenkasse übernommen (TK-Kraneknkasse).
      Jetzt bekommt sie weiterhin in der Kita regelmässig therapien und nächstes jahr (2013) werde ich nochmals einen Antrag stellen um nochmals mit ihr zur reha zu fahren.
      Ich wünsche euch alles erdenklich gute!!!
      E-mail : corinnazulage@yahoo.de
      Lg, Corinna

  2. Um welche Psychologischen Techniken handelt es sich den bei der Unterstützung der Therapie? Welche wissenschaftlichen Studien liegen wo bezüglich der Wirksamkeit der Interventionsmassnahme vor? Ich bin sehr interessiert, sehe aber auch die Gefahr des raschen Vergessens, welches bei vielen motivierten Therapiemethoden einsetzt, z.B. auch der Sensorischen Integrationstherapie, da etwa die Schulmedizin und in diesem Fall die klinische Universitaetspsychologie die Neologismus Bildung der Therapievariante nicht akzeptiert. Arbeiten an dem Projekt auch studierte Psychologen mit? Vielen Dank für die Antwort..
    Dr.Thomas A. Frank

  3. Guten Tag, ich persönlich habe schon viel von Forced Use gehört und habe einen 10 jährigen Sohn, der vor knapp 3 Jahren eine ADEM erlitt und seitdem rechtsseitig gelähmt ist. Das rechte Bein wird täglich benutzt, es MUSS laufen, also läuft es. Der rechte Arm wird „vergessen“, der muß ja nichts tun, weil der linke alles für den rechten übernimmt. Ich interessiere mich nicht für Fraglichkeiten, die Dr. Frank einräumt, habe auch schon 1 Jahr in seiner Praxis Ergo mit meinem Jungen machen lassen, die nichts bewirkt hat. Ich bin für alles offen, was Hoffnung macht. Und Forced Use macht Hoffnung, daß mein Kind seinen rechten Arm wieder benutzt. Gern und selbstverständlich mitbenutzt. Ich suche angestrengt nach einer ambulanten Praxis in Berlin für mehrmals pro Woche und einer empfohlenen Klinik, die während der Schulferien komplexes Intensivtraining mit meinem Sohn machen könnten. Es wäre schön, wenn ich hier kompetente Empfehlungen erhalten könnte. herzliche Grüße Susanne Hermanns

  4. Hallo,mein Mann hat mit 41 einen Schlaganfall bekommen und das ist jetzt drei Jahre her.Halbseitig gelähmt(rechts),global Aphasie,eleptische Anfälle……Krankenkasse zahlt nur einmal die Woche Ergo und zweimal KG. Hätte aber gern zweimal die Woche Ergo. Er bekommt Botox gespritzt,alle drei Monate. Mit was für Akumenten kann ich vorgehen?

  5. Hallo Helene,
    mein Mann hatte mit 48 Jahren, vor 2 Jahren, einen sehr schweren Schlaganfall. Seine rechte Hirnhälfte ist zu 100 % geschädigt. Er ist halbseitig links gelähmt.
    Er bekommt 2 x die Woche Ergo und Physiotherapie, 2 x die Woche Hinrleistungstraining (ergo) und 1 x die Woche Logopädie. Ich halte mit der Bearbeiterin regelmäig Kontakt und erkläre ihr
    das es bei Schlaganfllpatienten wichtig ist regelmäßig so häufig wie möglich zu trainieren nur so ist es möglich das er Eigenständigkeit und Stabilität wieder erlangt. Die intensiven Therapien wirken sich langfristig positiv aus. Ziel ist ja die Pflegebedürftigkeit zu reduzieren.
    Lassen Sie sich nicht abwimmeln von der Krankenkasse. Wichtig ist, dass Ihr Arzt die Verordnungen mit der richtigen medizinischen Begründung schreibt dazu fragen Sie am besten die Therapeuten was auf dem Rezept stehen sollte. Meist reicht das dann schon als Begründung.
    Sie brauchen allerdings auch einen Arzt der Sie darin unterstützt.

    Viele Grüße Karin

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