Laut dem Deutschen Institut für Medizinische Dokumentation und Information wirkt Ergotherapie positiv und fördernd bei Demenzerkrankungen. Durch ergotherapeutische Maßnahmen kann die Lebensqualität von mittleren und schweren Demenzerkrankten deutlich gesteigert werden, was zusätzlich den Gemütszustand der Patienten in nicht unerheblicher Weise steigert. Maßnahmen der Ergotherapie lassen sich leicht in den Alltag einbauen, so dass die Patienten keine großen Veränderungen im Alltag erleben. Natürlich beansprucht die Pflege und therapeutische Behandlung auch eine Menge Zeit. Sollte diese nicht durch Verwandte und Freunde gewährleistet werden, gibt es viele Organisationen und Institutionen, die Betroffene und ihre Angehörigen unterstützen. Viele Organisationen bieten Angebote für Ergotherapie bei Demenz und im Alter an. Sollte dies nicht der Fall sein, erarbeiten diese meist auf Wunsch einen individuellen Behandlungsplan für die Senioren.
Individuelle Behandlungen zum Begreifen der Umgebung
Damit die Maßnahmen fördernd wirken, sollten sie an die individuellen Bedürfnisse eines Erkrankten angepasst werden. Bei Demenzerkrankungen im leichten Stadium können Alltagsfertigkeiten gefördert werden. Im fortgeschrittenen Stadium ist dies oft nur noch sehr schwer möglich. Bei Beobachtung von Demenzerkrankten fällt auf, dass diese stetig in Bewegung sind und Sachen mit ihren Händen abtasten. Dieses Unruhigsein ist für einen Erkrankten wichtig um die Umgebung und den eigenen Körper wahrzunehmen.
An Alzheimer erkrankte Personen begreifen die Umgebung durch Ertasten. Ergotherapeutische Maßnahmen können dabei zum Beispiel sein, dass den Erkrankten Möglichkeiten eröffnet werden, mit denen sie Gegenstände anfassen und so begreifen können. Das Ertasten und Spielen mit kleinen Gegenständen, wie beispielsweise kleinen Bällen, Schlüsseln oder Spielzeugautos, sprechen das Langzeitgedächtnis sowie die Konzentrationsfähigkeit an. Da es im fortgeschrittenen Stadium der Demenz auch oft zu Einschränkungen in der Bewegungsfähigkeit kommt, ist es Aufgabe der Ergotherapie Grob- sowie Feinmotorik zu fördern und zu unterstützen. Um die Feinmotorik zu schulen sind Spiele wie „Vier gewinnt“ sehr beliebt, da hier kleine Plättchen in den typischen Rahmen gesteckt werden müssen. Grobmotorische Fähigkeiten werden zum Beispiel durch Klatschen oder Schunkeln zu den Patienten bekannten Liedern, geschult.
Behandlung von zu Hause aus
Ergotherapie kann also je nach Therapiemaßnahmen die leichte bis mittlere Demenz verzögern. Wenn die Ausbreitung der Demenz verzögert wird, verringern sich Verhaltensauffälligkeiten und die geistigen Fähigkeiten werden gestärkt.
Desweiteren hilft Ergotherapie bei Demenz da tägliche Aktivitäten trainiert werden. So fühlen sich die Patienten sicherer im Alltag und auch im Umgang mit anderen Menschen. Das Sozialverhalten wird aufgebaut und Freundschaften können auch trotz Krankheit beibehalten werden. Bewegungstraining sowie der Aufbau und Stärkung von Sozialverhalten führt dazu, dass die Patienten zufriedener sind. Mit einer besseren Stimmung steigen in der Regel auch die Lebensqualität und dadurch der Gesundheitszustand.
Viele ergotherapeutische Maßnahmen können privat von zu Hause aus durchgeführt werden. Dies ist für viele Demenzerkrankte besonders gut, da sie so ihre gewohnte Umgebung nicht verlassen müssen. In der Organisation Suna Care werden Senioren und Demenzerkrankte in ihrem eigenen Heim betreut. Die Betreuer sind 24 Stunden am Tag anwesend und können die Patienten in ihren Alltagssituationen zur Seite stehen. So erhalten die Senioren täglich ergotherapeutische Betreuung und die Ausbreitung der Krankheit kann verlangsamt werden.