Motorisches Planen: Das ist die Fähigkeit, sich ungeübte oder noch unbekannte Handlungen vorzustellen, die benötigten Bewegungen zu ordnen und auszuführen. Ein anderes Wort für Motorisches Planen ist Praxie (vgl. Apraxie und Dyspraxie). Das sogenannte Bewegungsprogramm wird im Kleinhirn zurechtgelegt. Das betrifft sowohl Bewegungen der Extremitäten (Arme, Beine, Kopf), als auch Bewegungen der Sprechwerkzeuge (Zunge, Lippen, Stimmbänder), um Wörter und Sätze zu bilden. Dabei spricht man von verbaler Motorik. Wenn etwas Neues gelernt wird, z.B. Maschinenschreiben, muss zunächst eine Planung stattfinden, wie und mit welchen Bewegungsabläufen die Aufgabe zu bewältigen ist. Das geschieht bewusst im motorischen Zentrum des Gehirns. Die Aufmerksamkeit wird auf jeden Aspekt der Handlung gerichtet. Deshalb dauert die Ausführung neu erlernter Tätigkeiten zunächst länger und sieht möglicherweise unbeholfen aus. Sind die Bewegungsabläufe automatisiert, d.h. die Fähigkeit ist wirklich erlernt, geschehen die Bewegungen unbewusst und sind schneller und flüssiger. Motorisches Planen ist erst dann wieder nötig, wenn sich Unvorhergesehenes ereignet (z.B. Tasten der Schreibmaschine sind anders angeordnet). Bei einer Störung (s. Dyspraxie) muss jede Handlung ständig neu motorisch geplant werden. Siehe auch Lexikon-Artikel zum Thema Motorik.