Dyspraxie: Bei der Dyspraxie handelt es sich um eine Entwicklungs- und Koordinationsstörung, die lebenslang besteht. Der Begriff stammt aus dem Griechischen und steht für die Unfähigkeit zu zielgerichtetem und zweckmäßigem Handeln. Bewegung und Handlung können nur schwer in Einklang gebracht werden. Dyspraxie ist eine schwächere Form der Apraxie. Sie kommt häufiger bei männlichen Personen vor und betrifft etwa 8-10 Prozent aller Kinder. Betroffene wirken ungeschickt, haben Schwierigkeiten bei gleichzeitiger Bewegung von Armen und Beinen, bei der Handlungsplanung und beim Erlernen von Handlungen und Bewegungen. Die Dyspraxie wird in zwei Arten untergliedert. Sie betrifft entweder direktes Handeln oder die theoretische Planung (konstruktive Dyspraxie). In beiden Fällen sind Betroffene in alltäglichen Handlungen eingeschränkt und langsam. Eigene Leistungen werden falsch bewertet, Kritikfähigkeit ist kaum oder gar nicht vorhanden. Handlungen werden nicht ausgeführt, sondern durch Gedankenspiele oder Fantasiegeschichten ersetzt. Die motorische Entwicklung ist verzögert und die Koordination erschwert. Die Reihenfolge von bestimmten Bewegungen bis zur erfolgreichen Handlung kann nicht nachvollzogen werden. Zusätzlich ergeben sich Schwierigkeiten in der Raumorientierung, im Unterscheiden von ähnlichen Buchstaben (b und p) oder von rechts und links. Psychische Probleme ergeben sich aus den häufigen Misserfolgen und Hänseleien unter Schulkindern. Ursachen einer Dyspraxie sind Schädigungen des Gehirns. Durch verschiedene Therapien kann die grob- und feinmotorische Koordination verbessert werden. Siehe auch Lexikon-Artikel zu den Themen Motorisches Planen und Apraxie.