Taktiles System

Ergotherapie Lexikon

Taktiles System: Der Begriff Taktiles System beschreibt den menschlichen Tastsinn. Über das Rückenmark werden Empfindungen wie Berührungen, Druck, Vibrationen und Reize der Hautoberfläche an das Gehirn weitergeleitet. Bestimmte Regionen im Hirnstamm registrieren die Empfindungen und verbinden sie mit Gefühlen (heiß, kalt, rau, schmerzhaft usw.). Das taktile System ist das ausgedehnteste sensorische System des menschlichen Körpers und bereits vor der Geburt voll ausgebildet. Es ist eine wichtige Voraussetzung für die Entwicklung der Nerven. Das taktile System wird in zwei Gruppen unterteilt, die unterschiedlich funktionieren. Das Abwehrsystem reagiert auf Schmerz, Temperatur und feine Berührungsreize. Es schützt den Körper, indem es Flucht oder Zurückziehen der Glieder verursacht. Nach der Geburt überwiegt das Abwehrsystem. Das Kontrollsystem leitet Druck, Vibrationen und grobe Berührungen weiter. Ort, Qualität und Zeit der Berührung werden unterschieden. Mit etwa sechs Jahren überwiegt das Kontrollsystem. Bei Störungen des taktilen Systems, d.h. das Abwehrsystem überwiegt noch im Schulalter, sind betroffene Kinder von Berührungsreizen überflutet und stark mit ihren Empfindungen beschäftigt. Darunter leiden die Fähigkeiten zur Konzentration und Aufmerksamkeit. Im Zusammenhang mit dem Lexikonartikel können für Sie auch die Einträge zu den Themen Sensomotorik, Sensomotorische Störung und Wahrnehmung für Sie interessant sein,

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